Türkises Wasser, so weit das Auge reicht, eine sanfte Briese, goldbrauner Sandstrand und trappelnde Hufe. Dazu strahlender Sonnenschein und glückliche Menschen mit ihren Herzenspferden. So war das Bild in meinem Kopf, als ich mir mein erstes großes Event ausgemalt habe. Dass mich das noch viele schlaflose Nächte kosten würde, hatte ich natürlich nicht gedacht. Aber würde ich es wieder tun? Auf jeden Fall!
Begonnen hat die Geschichte bereits Anfang des Jahres, als ich mir vornahm, mal ein etwas größeres Shooting auf die Beine zu stellen – fernab der heimischen Wiesen und Wälder an einer ganz besonderen Location und mit mehreren Pferden. Gesagt – getan. Es entstand das Foto-Event See(h)nsucht und zusammen mit meinen Helfern ging es an die Planung.
- Es handelte sich um den Nordstrand. Für Besucher und Badegäste wirklich schön, aber wenn man den ganzen Tag bei strahlendem Sonnenschein fotografiert, so hat man dauernd Gegenlicht – nicht optimal.
- Die Besucher. Der Strand war ein reiner Badestrand. Man hätte es also nicht nur schwerer mit der Genehmigung, sondern hätte bei schönem Wetter auch ringsherum eine Menge Trubel und sicherlich nicht nur rücksichtsvolle Menschen.
Nachdem ich mich lange damit herumgeschlagen habe und auf keinen Nenner gekommen bin, ging also die Suche nach einer neuen Location los. Durch Zufall schickte mir eine liebe Freundin ein paar Bilder von ihrem Ausflug zu einem benachbarten See – türkises Wasser, blauer Himmel und ab vom Schuss. Genau so hatte ich mir das doch vorgestellt!
So weit, so gut. Nachdem alle Teilnehmer versammelt, alle Fragen geklärt und alles bis ins kleinste Details durchorganisiert wurde, konnte es also losgehen. Alle hatten sich gefreut, alles war perfekt.
Der Tragödie erster Teil:
Natürlich hätte ich das Shooting auch gern mit nur einem Teilnehmer durchgeführt, doch muss man eben auch manchmal realistisch denken. Die Anfahrt, die ganze Zeit für Auf- und Abbau, die erneute Genehmigung. Alles für eine knappe Stunde Shooting – so leid es mir tat, wir mussten es verschieben.
Wie oft habe ich danach den den Satz gehört: „Vielleicht soll es einfach nicht sein.“ Aber damit wollte ich mich einfach nicht zufrieden geben. Das konnte ich so nicht akzeptieren. Ich bin niemand, der so leicht aufgibt! Nach einer kurzen Verzweiflungsphase und einem riesen Eisbecher hieß es „Krönchen richten und weiter“. Da das Jahr voran geschritten und sich die Terminkalender aller ordentlich gefüllt hatten, war es nicht so leicht einen neuen Termin zu finden.
Nachdem das Auto in aller Herrgottsfrühe beladen war, ging es für mich los. Knapp eine dreiviertel Stunde später war ich da und lud aus. Der Parkplatz menschenleer und meine Teilnehmer waren bereits unterwegs. Kaum, dass ein Großteil des Zauns am Strand war, fanden sich auch schon meine beiden Mädels ein – beides keine unbekannten Gesichter! Da freue ich mich natürlich immer umso mehr!
So ging mit allen Helfern und einer weiteren Fuhre Equipment zum Strand. Dort bauten wir schnell alles auf, während die Pferde sich ganz entspannt an die neue Umgebung und an das Wasser gewöhnen konnten. Dabei war die Konstellation meiner Models ein echter Glücksgriff und die Pferde verstanden sich auf Anhieb gut. So konnten später sogar noch ein paar gemeinsame Bilder entstehen und es war eine angenehme Atmosphäre.
Fotografiert wurde immer abwechselnd, sodass sowohl Pferde als auch Besitzer genügend Pausen bekamen und keiner sich die Beine in den Bauch stehen musste.
Und zum Schluss bleibt mir nichts anderes übrig, als zu sagen, dass es ein voller Erfolg war! Die Pferde hatten sichtlich Spaß und tollten mit ihren Menschen durchs Wasser. Auf Seiten der Besitzer waren nur strahlende Gesichter zu sehen und ein paar begeisterte Zaungäste gab es auch. Und das alles hat mich an diesem Tag zum wohl glücklichsten Menschlein überhaupt gemacht!
Natürlich war es bis dahin ein steiniger Weg und dass nicht alles reibungslos ablaufen würde, war mir auch bewusst – das wäre auch zu einfach gewesen. Aber die glücklichen Gesichter meiner Mädels und eine ganze Speicherkarte voll mit wunderschönen Motiven hat wirklich alles entschädigt!
Und weil es so schön war, sitze ich jetzt bereits an der Planung für See-Event 2.0 …
… aber diesmal bitte ohne all die Strapazen im Vorfeld. Danke.
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